
Verta Brünnen: Quartierentwicklung mit Ausdauer
Ein Bauprojekt nach über 30 Jahren abzuschliessen, ist selbst für ein erfahrenes Immobilienunternehmen wie Dr.Meyer aussergewöhnlich. So geschehen in Bern-Brünnen.
Wer heute durch Bern-Brünnen läuft, erkennt in erste Linie: Hier ist viel gebaut worden. Doch die wechselhafte Geschichte dieses jungen Stadtteils im Westen von Bern ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Denn heute ist Bern-Brünnen ein Quartier, in dem verschiedene soziale und kulturelle Gruppen leben, arbeiten und einkaufen. Brünnen lebt, ganz selbstverständlich. Doch ein letztes Puzzleteil wird gerade erst eingesetzt: das Projekt Verta. Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner im Herbst 2025 einziehen, erhält die Geschichte von Bern-Brünnen einen vorläufigen Schlusspunkt.
Ein Projekt trifft auf Krisenstimmung
Das Projekt Verta basiert auf einem Wettbewerb von 1992 – der Autor dieses Beitrags absolviert zu jener Zeit gerade das Architekturstudium. Veranstalterin des damaligen Wettbewerbs ist die Miteigentümerschaft Brünnen-Nord. Auf vier Stockwerken sollen Wohnungen entstehen, im Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung. Neben dem Baufeld, auf dem sich Verta heute befindet, wurden noch zwei weitere ausgeschrieben. Doch realisiert wird trotz Baubewilligungen lange keines. Grund ist die Immobilienkrise in den 1990er-Jahren. Die Investorinnen und Investoren werden zurückhaltend, die Bodenpreise fallen. Ratlosigkeit macht sich breit, und die Baustimmung ist verflogen.
Vision für einen neuen Stadtteil
Dabei ist Bern-Brünnen lange Zeit ein Ort, für den eine strahlende Vision existiert. Ende der 1960er-Jahre kommen Ideen auf, die hier und weiter im Westen Wohnraum für bis zu 150‘000 neue Einwohnerinnen und Einwohner schaffen wollen. Ein erstes Generalkonzept wird in den 1970er-Jahren erarbeitet, aber gleich von der Ölkrise wieder zunichte gemacht. In der Rezessionsstimmung sind solche Grossprojekte nicht mehr populär. Auch eine redimensionierte Planung scheitert 1984 an der Urne. Die Bevölkerung, in der sich ein neues Umweltbewusstsein formiert, beurteilt zudem den Verlust von Grünland kritisch. Erst ein neuer Planungsentwurf, der Brünnen Süd auszont und die Bebauung auf Brünnen Nord beschränkt, wird vom Volk 1991 angenommen. Doch dann folgt die oben erwähnte Immobilienkrise.
Das Umfeld verändert sich
Ende der 1990er-Jahre kommt neuer Wind in die Brünnen-Vision. Ein neues Stadtentwicklungsprojekt will die Autobahn überdecken sowie ein Freizeit- und Einkaufszentrum mit der Wohnüberbauung verbinden. Im neuen Jahrtausend wird auf dem Dach der Autobahn das Westside erstellt, in der Nachbarschaft entstehen erste Wohnprojekte. Auch auf den umliegenden Baufeldern enstehen neue, redimensionierte Projekte. Eine neue Tramlinie erschliesst das junge Quartier, direkt neben dem Baufeld Verta entsteht der Ansermetplatz. Dort baut der Kanton Bern eine markante Betonpasserelle, welche die Umgebung massgeblich prägt. Auch die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz realisiert zeitgemässe Projekte, wie die Überbauung «On Deck» am Le-Corbusier-Platz 9–12 – unterstützt von Dr.Meyer als Bauherrenvertretung.
Mit angepasstem Projekt zum Erfolg
Im Jahr 2020 wird die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz schliesslich Alleineigentümerin der Parzelle und nimmt das Projekt von 1992 wieder in Angriff. Doch es haben sich nicht nur die baulichen und strukturellen Rahmenbedingungen im Quartier verändert. Das Architekturbüro, dessen Entwurf damals gewonnen hat, existiert in dieser Form nicht mehr. Zwar kann Dr.Meyer das Nachfolgebüro ausfindig machen, das den Entwurf überarbeitet. Doch auch die Jury von 1992, die den neuen Entwurf hätte beurteilen können, kann nicht mehr reaktiviert werden. Schliesslich befindet die Stadtbildkommission der Stadt Bern im Coronajahr 2021 über das Projekt Verta. Der Neubau mit vier statt fünf Geschossen, der als reine Wohnüberbauung auf Gewerbenutzung verzichtet, kann gebaut werden.
Ein neuer Baustein komplettiert eine alte Vision
So entsteht im Jahr 2024 ein Projekt in klassischer Blockrandbebauung, das günstigen Wohnraum bietet, wie ihn die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz fördern will. Der neue Entwurf ist sowohl ökonomischer als auch ökologischer als der ursprüngliche. Die Fassade besteht aus einem nachhaltigen Mauerwerk, fast die gesamte Dachfläche wird für Photovoltaik genutzt. Eine grosszügige Begrünung im Innenhof sowie Pergolas vor der Passerelle am Ansermetplatz sorgen für Abkühlung an diesem Ort, der sich im Sommer stark aufheizt. Zudem sind die 2.5-, 4.5- und 5.5-Zimmer-Wohnungen barrierefrei gestaltet, um allen Generationen zugänglich zu sein.
Ein vorläufiger Schlusspunkt
Heute fügt sich Verta wie selbstverständlich in Bern-Brünnen ein. Im Oktober 2025 werden die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen, auch dank dem beharrlichen Engagement der Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz. Doch in der Nachbarschaft ist mit dem «Chantier Betlehem-West» die nächste Transformation dieses Stadtteils geplant. Auch dort ist Dr.Meyer als Bauherrenvertretung der Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz engagiert. Und wird langfristige Verantwortung wahrnehmen.
So entsteht im Jahr 2024 ein Projekt in klassischer Blockrandbebauung, das günstigen Wohnraum bietet, wie ihn die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz fördern will. Der neue Entwurf ist sowohl ökonomischer als auch ökologischer als der ursprüngliche. Die Fassade besteht aus einem nachhaltigen Mauerwerk, fast die gesamte Dachfläche wird für Photovoltaik genutzt. Eine grosszügige Begrünung im Innenhof sowie Pergolas vor der Passerelle am Ansermetplatz sorgen für Abkühlung an diesem Ort, der sich im Sommer stark aufheizt. Zudem sind die 2.5-, 4.5- und 5.5-Zimmer-Wohnungen barrierefrei gestaltet, um allen Generationen zugänglich zu sein.
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