Liftsanierung: Gut geplant ist besser

Zur Übersicht 24.11.2022, Christoph Allemann, Leiter Baumanagement

Eine Liftsanierung ist vor allem eines: unangenehm. Warum sich daran wenig ändern lässt, man aber dennoch die eine oder andere Chance packen kann, davon handelt dieser Beitrag.

Lifte sind wie das Internet, fliessendes Wasser oder andere Dinge des täglichen Lebens: Erst wenn sie ausfallen, merkt man, wie wichtig sie sind. Dieses Gefühl können sicher alle bestätigen, die schon einmal im Treppenhaus vor einer Lifttür standen, auf der ein Aufkleber besagte, die Benützung sei aus Reparaturgründen gerade nicht möglich. Die schlechte Nachricht: Dieser Aufkleber ist oft etwas länger da. Die gute: Danach funktioniert der Lift wieder, so banal es klingen mag.

Wenig Platz bedeutet lange Dauer

Der Grund, warum Liftsanierungen oft lange dauern, lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Platz. Im engen Liftschacht hat oft nur eine Person Platz. Übereinander zu arbeiten, ist aus Gründen der Sicherheit verboten und würde oft auch keinen Vorteil bringen. Gleichzeitig ist eine Liftsanierung in vielen Fällen unumgänglich. Einerseits gibt es Bauteile wie Seile, die sicherheitsrelevant sind, und in bestimmten Intervallen ausgetauscht werden müssen. Aber auch alte Schaltungen können ausfallen. Zudem müssen Lifte nach aktuellen Normen über eine Türe in der Kabine verfügen. Viele Lifte aus den 1970er-Jahren haben diese nicht.

Die Chancen einer Sanierung nutzen

Ob ein Lift saniert werden muss, entscheidet nicht der Hersteller, sondern die Eigentümerschaft, die sich von Bauexpertinnen und -experten beraten lassen sollte. Sie vorgängig zu kontaktieren, ist sinnvoll: Je nachdem lässt sich bei einer Liftsanierung auch die Kabine vergrössern. Das bringt zum einen mehr Komfort, kann aber gerade in grossen Gebäuden auch sicherheitsrelevant sein, wenn etwa die Ambulanz mit der Bahre den Lift nutzen kann, statt zeitraubend die Treppen zu nehmen.

Lift nachrüsten für Komfort im Alter

Lifte lassen sich in manchen Fällen auch nachrüsten. Das beste Beispiel ist der typische Altbau im Eigentum. Die Eigentümerinnen und Eigentümer haben ein Alter erreicht, in dem die Treppe ins Obergeschoss zum Hindernis wird. Ein aussenliegender Liftschacht, der direkt in die oberen Räumlichkeiten führt, kann helfen, die Zeit im eigenen Haus zu verlängern. Solche Bauprojekte sind nicht immer möglich, eine rechtzeitige Abklärung schafft Klarheit.

Fazit

Eine Liftsanierung ist für alle Beteiligten unangenehm und meist unumgänglich. Die Wartezeit lässt sich kaum vermindern. Ausnahmen sind grosse Gebäude mit mehreren Liftschächten, die gestaffelt saniert werden, und eine temporäre Passerelle, die zum Beispiel übers Dach die Gebäudeteile verbindet. Allerdings lässt sich eine Liftsanierung zu jeder Jahreszeit durchführen, weshalb man sie gut planen und ankündigen kann. Am Ende werden alle vergessen haben, wie das Leben ohne Lift war.